Vorwürfe Hitlergruß und Drogen: Melanie Müller Mitte Juni vor Gericht

Hitlergruß oder harmlose Geste ans Publikum? Die frühere RTL-Dschungelkönigin und Ballermann-Sängerin Melanie Müller steht ab 18. Juni vor Gericht. Es geht auch um mutmaßlichen Drogenbesitz.

Die Partysängerin Melanie Müller (35) muss sich von Mitte Juni an vor dem Amtsgericht Leipzig verantworten, weil sie öffentlich den Hitlergruß gezeigt haben soll. Der Prozess wegen des Verwendens von Kennzeichen verfassungswidriger und terroristischer Organisationen beginnt am 18. Juni, wie das Gericht am Donnerstag mitteilte. Zudem geht es um den Vorwurf des Drogenbesitzes.

Müller soll laut Anklage im vergangenen August in ihrer Wohnung in Leipzig 0,69 Gramm Kokaingemisch und eine Ecstasy-Tablette aufbewahrt haben. Das Gericht hat einen weiteren Termin am 2. Juli angesetzt, dann könnte ein Urteil fallen.

Behörden liegt ein Video vor

Die Staatsanwaltschaft Leipzig hatte im Mai Anklage gegen Melanie Müller erhoben, weil sie öffentlich mehrfach den Hitlergruß gezeigt haben soll. Dabei beziehen sich die Ermittler auf einen Auftritt Müllers in der Nacht zum 18. September 2022 in Leipzig, zu dem den Behörden ein Video vorliegt.

Entstanden sein soll es beim Oktoberfest des Leipziger Motorradclubs „Rowdys Eastside“, wo der Reality-TV-Star auftrat. Der Club hat seinen Sitz im ehemaligen KZ-Außenlager „HASAG Leipzig“ im Leipziger Stadtteil Schönefeld, das heute als Szenetreffpunkt rechtsextremer Gruppen gilt. Müller soll von der Bühne aus mehrfach den Hitlergruß Richtung Publikum gezeigt haben.

Die 35-Jährige hatte die Vorwürfe und jegliche Nähe zu „Rechtsradikalen oder nationalistischem Gedankengut“ zurückgewiesen. Es handele sich um „bösartige Unterstellungen, mit dem durchsichtigen Versuch, mir irgendetwas Negatives anzuhängen“. Es sei „schändlich, was hier versucht wird. Ich lasse mich aber nicht in diese rechte Ecke drängen und wehre mich gegen diese Behauptung.“

Die fragliche Geste sei eine Bewegung gewesen, um das Publikum anzuheizen, hatte sie betont. Im Zusammenhang mit den Ermittlungen durchsuchte die Polizei im vergangenen Jahr Müllers Wohnhaus in Leipzig. Für die Sängerin gilt bis zu einer rechtskräftigen Verurteilung die Unschuldsvermutung.

Müller wurde 1988 im sächsischen Oschatz geboren. 2014 gewann sie die achte Staffel des RTL-Dschungelcamps „Ich bin ein Star – Holt mich hier raus!“ und war danach noch in zahlreichen TV-Formaten präsent. Als Schlagersängerin tritt sie unter anderem auf Mallorca auf.